Nicht das echte Leben an sich, aber das technologiekritische Magazin Real Life hört auf.
Monat: September 2022
Wer die Plattform hat
Apple verkauft als Fortschritt, dass man für ein Abo von Apple Fitness Plus keine Apple-Uhr mehr braucht, sondern nur noch ein iPhone. Ist schon fein, eine Plattform zu haben: Erst verknappt man den Zugang zu einer App, um den Verkauf des Accessoires (Watch) anzukurbeln. Und dann löst man diese Voraussetzung auf – und kann das als Fortschritt verkaufen.
Marktversagen, oder: Warum ich?
„There’s someone in Bangladesh who would almost surely be a better economics professor than I am and is now behind a water buffalo,“ DeLong told me. „The market economy gives me and my preferences 200 times the voice and weight of his. If that isn’t the biggest market failure of all, I don’t know what your definition of market failure could possibly be.“
Bradford DeLong veröffentlicht dieser Tage seine Wirtschaftsgeschichte des langen 20. Jahrhunderts (1870 bis 2010), die den Namen „Slouching Towards Utopia“ enthält. Ein Lebenswerk quasi, wobei sein publizistisches Lebenswerk vielleicht die Tatsache ist, dass er seit 1999 bloggt (inzwischen bei Substack). Noch so ein Buch, auf das ich mich freue.
Die Unordnung, die sich Leben nennt
Der neue Roman von Ian McEwan ist, schenke ich dem New Statesman Glauben, sein bester seit 20 Jahren. Es geht um die Unordnung, die wir Leben nennen, und um Vergebung. Gegenüber anderen und uns selbst.
Alleine das genügt, dass ich mal wieder ein Kribbeln bei neuer Belletristik empfinde.
„Zufallsgewinne“
Ich weiß nicht, ist das Konzept des „Zufallsgewinns“ noch Ordoliberalismus oder schon eine kaum versteckte Parodie auf politische Begriffsfindungen?
Das Problem mit Oscar Wilde
The problem with Wilde is not just that he and every character he created always sound like they’re quoting Oscar Wilde, but that after him quotations that didn’t sound at least a little bit like Oscar Wilde were unlikely to be quoted, because they didn’t sound like quotations.