Das Problem mit Precht ist also nicht Precht. Das Problem ist die öffentliche Fixierung auf Precht, die auch ein Problem der Identitätskrise des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist. Wieso schließt man nicht selbstbewusst an alte Traditionen der Gesprächssendungen an? Es gibt ein Wunsch nach Gesprächssendungen jenseits von „Anne Will“. Heute wäre eine solche Sendung natürlich diverser in der Zusammensetzung der Gäste, offener in der Themenwahl und pluraler in der Verbreitung der Inhalte. In dieser Welt wäre Richard David Precht mit seinen streitbaren Ansichten zum Ukraine-Krieg, den Medien oder Corona einer unter anderen.