Vor zwölfeinhalb Monaten scheiterte der Versuch, im Rahmen der Vereinten Nationen die Ächtung vollständig autonomer tödlicher Waffensysteme (landläufig: Killerroboter) zu beschließen – unter anderem am Widerstand aus den USA, Russland und Israel. Und das, obwohl man sich seit 2014 um ein Rahmenwerk bemüht hatte.

Diese Meldung der AP lässt erahnen, welch bittere Konsequenzen dieses Scheitern haben wird.

Ukraine’s digital transformation minister, Mykhailo Fedorov, agrees that fully autonomous killer drones are “a logical and inevitable next step” in weapons development. He said Ukraine has been doing “a lot of R&D in this direction.”

“I think that the potential for this is great in the next six months,” Fedorov told The Associated Press in a recent interview.

Der Chef des Switchblade-Herstellers Aerovironment rechnet in drei Jahren mit den notwendigen Policy-Änderungen (bei den Käufern der Drohne), den menschlichen Faktor aus dem Entscheidungsloop herauszunehmen. Technisch ist das prinzipiell nicht schwierig.

Puh, das geht schon wieder auf überschaubarem Niveau los. Vielleicht zur Abkürzung.

  1. Olaf Scholz sollte Christine Lambrecht abberufen. Aber nicht wegen ihres Silvestervideos. (Bilanz der SPD-Ministerriege ist echt ein Thema für sich, wenn Hubertus Heil dein einziger Bannerträger ist, hast du entweder sonst die falschen Ministerien gewählt oder das falsche Personal, oder eine Mischung aus beidem).
  2. Floskelwolke und der Freiheitsbegriff: Ein Köder für die Aufmerksamkeitsökonomie. Denn „Freiheit“ mit einer solchen Auszeichnung unter Generalverdacht zu stellen, ist nicht weniger plump als die beklagte Vulgarisierung. Diskussionen über die Freiheit, die wir meinen, werden in Social-Media-Deutschland weitestgehend als Sprachspiel oder Stammesritual geführt. Ortega y Gasset darf gleich eine Doppelumdrehung im Grab hinlegen.
  3. Diskussionen über Ausschreitungen in der Silvesternacht. Sicher einerseits berechtigt, andererseits erwartbar unergiebig und nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass es linearen Medien in der ersten Januarwoche an Themen fehlt. Mit einer grundsätzlichen Böllerverbotsdebatte schüttet man dann auch noch das Kind mit dem Bade aus (oder findet einen Vorwand, selbiges zu tun). Es würde mich freuen, wenn zu solchen Ausschreitungen gezielt qualitative soziologische Forschung durchgeführt werden würde, auf deren Basis man diskutieren kann – und zwar nicht erst in einigen Jahren.