Der Economist erinnert in seinem Leitartikel diese Woche daran: Der „Inflation Reduction Act“ der USA bietet der europäischen Industrie starke Anreize, nach Übersee zu gehen (wie bekanntlich auch Lindner und Habeck kritisieren).
Nun sagt der Economist: Hallo Herr Biden, bitte doch mal strategisch denken und in der Rivalität mit China nicht die Europäer unter den Bus schmeißen, sondern ihren Firmen Zugang zu Energie-Subventionen geben und die Energiepolitik insgesamt transatlantisch ausrichten.
Das ist zwar schön und gut, aber selbst wenn Biden darauf hören würde (was nicht gesagt ist): Ein America-First-Präsident ab 2025 würde sehr wahrscheinlich genau eine solche Industriepolitik explizit verfolgen, und zwar deutlich aggressiver. Und da die Energiekosten in den USA mindestens für den Rest der 2020er deutlich unter denen in Europa liegen werden, sind die Erfolgsaussichten nicht schlecht. Das signalisiert: In der Industrie- und Handelspolitik wird sich die Zukunft der transatlantischen Beziehungen entscheiden, nicht im Bereich der Militärbündnisse.